
Altes schätzen, Neues gestalten
Letzte Woche waren wir in Wien am Heldenplatz und haben Tirol beim Erntedankfestival des Ökosozialen Forums präsentiert. Dabei wurde deutlich, wie unterschiedlich die Sichtweisen sind: Viele Menschen in der Stadt verbinden Erntedank eher mit Nachhaltigkeit oder Ernährung – wenig Bewusstsein dafür, dass dahinter echte Arbeit auf den Feldern und lange Tradition steckt. Besonders bei den Kindern war es erschreckend, wie wenig sie darüber wissen, wie Lebensmittel entstehen und welche Rolle die Landwirtschaft dabei spielt.
Für uns in Tirol bedeutet Erntedank weit mehr. Hier weiß man noch, dass Landwirtschaft die Grundlage unserer Lebensmittel ist und dass Dankbarkeit gegenüber Natur und Bauern kein Selbstverständnis, sondern essenziell ist. Das Fest bleibt eng mit unseren Wurzeln verbunden: Dankbarkeit für die Ernte, Pflege von Brauchtum und Gemeinschaft. Besonders beeindruckend finde ich, wie unsere Jugendlichen Tradition und Moderne verbinden – sie halten Brauchtum lebendig und bringen gleichzeitig aktuelle Themen und moderne Impulse mit ein.
Mal ehrlich: Was wäre Erntedank ohne die Mitglieder der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend? Wahrscheinlich ziemlich still. Ihr seid es, die das Fest mit Leben füllen – beim Binden der Erntedankkronen, beim Schmücken der Kirchen, beim Planen der Umzüge und beim Gestalten der Festwägen. In den kommenden Wochen wird in Tirol wieder viel Herzblut sichtbar – alte Traditionen treffen auf neue Ideen. Erntedank schlägt Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart – und zeigt, wie lebendig Brauchtum sein kann.
Ein riesiges Danke an alle, die mitgestalten. Ich wünsche euch gutes Gelingen und freue mich schon jetzt auf die vielen kreativ gestalteten Festwägen, die Tirol zum Strahlen bringen.
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