4. Februar 2020
Wir stecken mitten in der Fasnachtszeit und in vielen Tiroler Gemeinden finden wieder verschiedenste Fasnachtsumzüge statt. Während in einigen Orten noch fleißig vorbereitet wird, konnte man am vergangenen Wochenende schon das große Schleicherlaufen in Telfs bestaunen. Solche echten Fasnachtsbräuche müssen wir heutzutage immer gezielter suchen, sie sind Zeugen jahrhundertealter Tradition, die man in Tirol ganz bewusst pflegt und bewahrt. Diese Brauchtumsformen haben ihre Wurzeln in der vielschichtigen und vielbedeutenden Vergangenheit der unterschiedlichsten Regionen. Dennoch sind all ihre Spuren auf vorchristlichem Kult zurückzuführen. Tief verwurzelt in der bäuerlichen Welt sind der Kampf zwischen Sommer und Winter, das Wachstum, die Sonne und die Fruchtbarkeit, Heil und Segen für Mensch und Tier, aber auch die Belustigung der Leute sind Sinn und Beweggründe einer Fasnacht. Aber das alles würde nicht ausreichen, um die Fasnacht am Leben zu erhalten. Es sind die Menschen, die sich mit Begeisterung dieser Sache hingeben. Die Fasnacht ist eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, die keine Kosten und Mühen scheuen und mit viel Zeitaufwand diese Großleistungen vollbringen. In dieser Zeit ziehen alle an einem Strang, egal, wie unterschiedlich die Menschen auch sind. Es wäre erstrebenswert, wenn auch in anderen Bereichen so eine Gemeinschaft gepflegt und gelebt würde. Am Fasnachtstag wachsen die Menschen zu einer großen Gemeinschaft zusammen und alles dreht sich um das Gelingen der Fasnacht und um einen unvergesslichen Tag in der Geschichte des echten jahrhundertealten Tiroler Brauchtums.
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